Neubau einer Lagerhalle

Der Gasometer Oberhausen ist Europas höchste Ausstellungs- und Veranstaltungshalle und gleichzeitig eines der bedeutendsten Wahrzeichen des Ruhrgebiets. Knapp zwei Jahre wurde das Industriedenkmal im Auftrag der Gasometer Oberhausen GmbH mit hohem Aufwand saniert und modernisiert. In unmittelbarer Nähe, am Fuße des Bauwerks, entstand in diesem Zuge auch eine neue, eingeschossige Lagerhalle.

Die neue Lagerhalle dient als Ersatz für eine alte Bestandshalle, die im Vorfeld abgerissen wurde. Auf insgesamt rund 240 Quadratmetern bietet das Gebäude großzügige Lagerflächen sowie einen Sozialbereich mit Küche, Sanitäranlagen, Hausmeisterbüro und Werkstatt. Die beiden Funktionsbereiche sind an der Fassade klar ablesbar. Der Sozialbereich ist massiv gebaut und besteht aus tragendem Mauerwerk, Wärmedämmung und einer vorgesetzten Klinkerfassade. Bodentiefe Aluminiumfenster und -türen eröffnen den Ausblick in die grüne Landschaft und auf den Gasometer. Der Lagerbereich wurde als Stahlkonstruktion mit einer transluzenten Profilglasfassade ausgeführt, in die auf der vom Gasometer abgewandten Gebäudeseite ein Sektionaltor mit Schlupftür integriert ist. Die lichtdurchlässigen Paneele sorgen für eine angenehme, helle und blendfreie Atmosphäre innerhalb der Halle und gute Arbeitsbedingungen. Das Dach der Halle wurde nach ökologischen und klimatischen Gesichtspunkten geplant. Die Projektverantwortlichen entschieden sich für die Ausführung eines extensiven Gründachs. Dieses ist mit einer Vegetationsschicht aus Sedum-Gewächsen bepflanzt, die besonders leicht zu pflegen sind und zur Wirtschaftlichkeit des Gründachs beitragen. Das Biotop mit seinen 220 Quadratmetern Fläche bietet nicht nur Bienen und anderen Insekten einen grünen Lebensraum, die Pflanzen tragen durch Verdunstung des Regenwassers auch zur Klimatisierung des Gebäudes und der Umgebung dabei. In Kombination wurde außerdem ein Retentionsdach realisiert. Bei Niederschlag speichern die Retentionselemente im Dachaufbau überschüssiges Wasser für einen Zeitraum zwischen und verzögern so den Abfluss. Vor der Lagerhalle wurde zusätzlich eine Versickerungsanlage gebaut. So kann Regenwasser von den befestigten Flächen rund um die Halle über ein Mulden-Rigolensystem aufgenommen und anschließend im Grundwasser versickern oder zur Bewässerung genutzt werden.

Mit diesem zukunftsfähigen Gebäudekonzept reagiert der Hallenneubau auf die wachsenden klimatischen Herausforderungen der heutigen Zeit und leistet einen kleinen Beitrag zum Klimaschutz.

Fassadenansicht sozialbereich
Lagerhalle Innenansicht
Dachbegrünung