Büroerweiterung in Holz

Unser in einer Stadtvilla aus den 1930er Jahren beheimatetes Architekturbüro wurde erweitert, um zukünftig alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an einem Standort unterbringen zu können.

Der Bestandsbau orientiert sich mit Giebel und Eingang zum Westfalendamm (A40). Ein zur Straße fast geschosshoher Sockelbereich aus Sandstein fängt das südliche hoch gelegene Gelände ab. Die hellgrau verputzte Fassade mit den weiß gefassten Holzfenstern und dunkle Dachziegel sind charakteristische Gebäudemerkmale der Villa. Der Entwurf des neuen Anbaus orientiert sich an den Gegebenheiten des Ortes und nimmt Bezug zum Bestand auf. Die Erweiterung schließt im Westen mittig und rechtwinklig an der Traufseite des Bestandes an und folgt mit seiner charakteristischen Rundung am Giebel dem gegebenen Grundstücksgrenzverlauf. Der Baukörper bleibt durch seine schlanke Ausformung bei gleicher Dachneigung niedriger als der Bestand. Die gewählte Materialität von Fassade (Holz) und Dach (Zink) betont die gestalterische und zeitgemäße Eigenständigkeit.

Büroorganisation Dachgeschoss

Der Neubauteil bietet auf drei Büroebenen eine Nutzfläche von knapp 350 Quadratmetern. Die Räume sind als stützenfreie Großräume konzipiert und bieten pro Geschoss Platz für zwölf Mitarbeiter. Raumteilende Regale lassen im Open Space sechs Nischen mit je zwei Arbeitsplätzen entstehen. Die Erweiterung bedingt auch eine Anpassung im Bestand. Das Raumprogramm im Altbau beinhaltet Sanitäranlagen und Teeküchen, die Büros der Geschäftsleitung und Verwaltung sowie Besprechungsräume. Im  Erd-, Ober- und Dachgeschoss sind Alt- und Neubau jeweils miteinander verbunden. Der Eingang verbleibt im Bestand. Durch die Raumorganisation wäre es möglich, jedes Geschoss autark zu nutzen. Das Sockelgeschoss beinhaltet eine Garage für drei Fahrzeuge sowie einen separaten Abstell- und Technikraum. Auf der Hofseite werden die weiteren notwendigen Stellplätze neu organisiert und eine durch den Neubau schallgeschützte Terrasse für das Team geschaffen.

Das Sockelgeschoss des Neubaus inklusive der Geschossdecke wurde in Massivbauweise realisiert. Darüber wurde das Haus in nachhaltiger Holzbauweise errichtet. Holzständerwerkswände wurden mit Holz-Beton-Verbunddecken kombiniert. Die glatte Decke mit dem sichtbaren Holz verleiht den Räumen im EG und 1.OG eine warme Atmosphäre. Die Wände sind im Innern mit Brandschutzplatten bekleidet. Bei der Fassadengestaltung der Erweiterung nimmt der Sockel aus Sichtbeton Bezug zur Villa und zur Gartenmauer.

Südfassade

Die Fassade wird geprägt durch horizontal durchlaufende Gesimsbänder und die dazwischenliegende vertikale Holzverschalung. Die Fenster nehmen durch ihre Farbe und Gliederung Bezug zum Bestand und machen das Konstruktionsraster sichtbar.

Ziel war es, durch den Anbau alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder an einem Standort zu vereinen, dadurch Prozesse und Abläufe zu vereinfachen und die Bürogemeinschaft zu stärken. Eine nachhaltige Baukonstruktion und ein durchdachter und minimierter Einsatz von Haustechnik in Verbindung mit der raumbezogenen Möblierung und einem durchdachten Lichtkonzept lässt eine produktive Arbeitsatmosphäre für das Architektenteam entstehen.

Arbeitsplatz Obergeschoss